Finntroll - Nifelvind

Release Date: 19.02.2010

Tracks: 11

Rating: 10/ 10

Genre: Folk Metal

Label: Century Media

Band Homepage: www.finntroll-music.com

Herkunft: Finnland

Autor: Der Schmidt

 

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Und wieder einmal schlagen die schwedisch singenden Finnen zu:

Mit dem Album Nifelvind stellen sie alles bisher Dagewesene in den Schatten und kreieren eine neue Ebene des Folk Metals.

Legt man also die CD ein und drückt auf Play, ertönt ein imposantes Intro, das einem Soundtrack in nichts nachsteht. Allerdings muss man dazu sagen, dass man Finntroll einfach heraus hört aus diesem Sound, der einerseits fast wieder neu, andererseits aber trotzdem vertraut klingt.

Track 2, Solsagan.

Die Videoauskopplung dieses Songs konnte man sich schon einige Wochen vorher ansehen und der Track ist aus rein musikalischer Sicht einer der Besten des ganzen Albums, doch das Video gehört sicherlich nicht zu den hervorragenden Werken von Finntroll.

Den Song zu beschreiben würde keinen Sinn ergeben: Man muss ihn hören, um den ganzen Körper mit seiner Melodie durchströmen zu lassen. Diese spiegelt zwar nicht den eher untypischen Text, in dem es nicht um Krieg gegen die Christen, sondern eine Hexe oder ähnliches, geht, wider, aber dennoch verspürt man das Finntroll-Feeling und es giert einen nach mehr von der CD.

Wie gut, dass Solsagan erst der zweite Track ist.

 

Ett Norrskensdåd ist ein genauso herausragender Song: er fängt mit einer munteren Geige an, es werden Akkorde gespielt und dann beginnt der Metal!

Das imponierende Geschrei von Mathias „Vreth“ Lillmåns beginnt und es klingt als würde er eine Geschichte im herkömmlichen Sinne erzählen, weniger Singen.

 

Eine Nordlichttat von endloser Schande,

ein Totschlag in einem düsteren Moment,

ein spitzer Stein, ein gespaltener Schädel.

Er trank aus Leib und Seele,

er trank aus Leib und Seele.

 

Denn salzig und dick war das Blut der Brust.

Des Nachts, als er seinen Männermord beging;

in seinen Augen nur ein Tier, kein Gewissen,

da tanzte er den Schlächtertanz.

 

Er bespritzte Berg und Hügel,

Er war froh und schrie.

Den Geschmack der Morde im roten Mund,

Der Blick des Garms in der Stunde des Mondes.

 

Übersetzt besteht der Song aus diesen doppelt gesungenen drei Strophen.

Daraus lässt sich sehr gut ableiten, worum es geht:

Im letzten Satz der letzten Strophe taucht der Name Garm auf; ein riesiger Hund aus der heidnischen Mythologie, der den Eingang zur Hölle bewacht.

Es geht im Prinzip um nichts anderes als um die brutale Mordlust des Garms.

 

Under Bergets Rot, der neunte Track auf der CD, ist ein ziemlich fröhlicher Song, wobei ich persönlich sagen würde, dass er vom technischen Umgang mit den Instrumenten der Beste ist. Besonders zum Ende hin hört man eine Geige, bei der sich der Sound fast überschlägt.

 

Wenn man Nifelvind mal mit dem Vorgänger Ur Jordens Djup vergleicht, fällt sofort auf, dass Nifelvind um einiges folkiger ist. Desweiteren hat Vreth auch hier wieder bewiesen, dass er ein würdiger Ersatz ist, wobei das schon fast wie eine Beleidigung wirkt, wenn man bedenkt, dass Vreth Finntroll mittlerweile mit seiner Stimme verkörpert und der Band mit ihr zu einem neuen Aufschwung verholfen hat.

 

Für alle Folk Fans ist dieses Album ein absolutes Muss im Regal und wer gerade mal ein bis zwei Euro mehr in der Tasche hat, der sollte dann auf die Special Edition zugreifen, wo neben einer Flagge und einem Bierdeckel (der eher wie ein zu heiß gewaschenes Mousepad aussieht) auch noch eine Akustikversion von Under Bergets Rot drauf enthalten ist (wobei dieser Song dann Under Dvärgens Fot heißt und dazu noch sehr lustig klingt, weil die Gitarre etwas von einem Banjo hat und das gesamte Klangbild dem eines Country Songs gleicht).

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